Seit 2005 vergibt Amnesty jedes Jahr auf der Berlinale den Amnesty-International-Filmpreis an Werke, denen es gelingt, das Thema Menschenrechte überzeugend darzustellen. 2025 gewinnt der Film „Die Möllner Briefe“ den mit 5.000 Euro dotierten Amnesty Filmpreis.
Das Kino am Raschplatz zeigt in Kooperation mit Amnesty International Hannover den Film an folgenden Tagen: Samstag, den 27. September, Sonntag, den 28. September, Samstag, den 4. Oktober (11:00 Uhr) und Sonntag, den 5. Oktober (11:00 Uhr). Amnesty International ist mit einem Stand im Kino präsent.
Der Film „Die Möllner Briefe“ erzählt vom Schicksal İbrahim Arslans und seiner Familie, die bei den rassistischen Brandanschlägen in Mölln 1992 drei Angehörige verloren haben. Im Zentrum stehen hunderte Briefe, die Menschen aus ganz Deutschland den Betroffenen als Zeichen der Solidarität geschrieben haben, die diese aber nie erreichten. Es war ein Zufall, dass eine Studentin sie in den Archiven der Stadt entdeckt hat.
Mit den klassischen Mitteln des Dokumentarfilms entfaltet der Film über diese besondere Geschichte eine enorme Wirkung. Die künstlerische Entscheidung, die Briefe einzublenden und teils von den Briefeschreiber*innen vorlesen zu lassen, setzt eine große erzählerische Kraft frei: selbstgemalte Bilder von Kindern, Gedichte und der Satz „Ich schäme mich, eine Deutsche zu sein“ – all das berührt. Die empathische Sprache der Briefe im Kontrast zu den gewaltvollen Anschlägen fällt auf, wenn von „Mitmenschen“ oder „Mitbürgern“, von „Miteinander“ geschrieben wird, statt von „Migranten“. Ein Interview mit der Regisseurin findet ihr hier.