Amnesty auf dem Kirchentag – Vielen Dank!

Vier anregende Tage liegen hinter uns. Vielen, vielen Dank für die schönen Gespräche, den Zuspruch für unsere Arbeit, den Spenden und vor allen Dingen für die über 2.000 (!) Unterschriften zugunsten politischer verfolgter Menschen! Ein großer Dank gilt auch den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen von Amnesty, die den Kirchentag vorbereitet haben und die aus ganz Deutschland angereist sind, um uns während des Kirchentags zu unterstützen. Es hat großen Spaß gemacht, sich mit so vielen engagierten Menschen gemeinsam für eine gerechte, solidarische Welt unter Achtung der Menschenrechte einzusetzen. Vielleicht habt ihr ja auch Interesse bei uns mit zu machen? Dann schreibt uns eine Mail an info@amnesty-hannover.de oder schaut bei unserem Amnesty After Work vorbei, das jeden zweiten Mittwoch im Monat in der Zeit von 18.00 – 19.00 Uhr in unserem Büro stattfindet. Verfolgt uns auch auf Instagram: amnesty_hannover.

Der längste Brief des Kirchentags
An dem Abend der Begegnung am 30.4. forderten wir auf dem längsten Brief des Kirchentags die unverzügliche Freilassung von Verisheh Moradi ein. Verisheh Moradi gehört der kurdischen Minderheit im Iran an. Ihr droht im Iran die Hinrichtung. Ein Revolutionsgericht in Teheran verurteilte die Aktivistin in einem grob unfairen Verfahren wegen mutmaßlicher “bewaffneter Rebellion gegen den Staat” zum Tode. In dem Brief fordern die Unterzeichner*innen, alle Pläne zur Hinrichtung von Verisheh Moradi zu stoppen, ihre Verurteilung und ihr Todesurteil aufzuheben und sie unverzüglich freizulassen, da ihre Inhaftierung aufgrund der schwerwiegenden Missachtung ihrer Rechte auf ein faires Verfahren willkürlich ist. Über 500 Personen haben unsere Forderung unterstützt!

 

 

 

 

Das politische Nachtgebet
Das “Politische Nachtgebet” am 1. Mai stand unter dem Motto “Rassismus entwürdigt – Mutig und beherzt füreinander”. Über 300 Besucher*innen folgten den sehr bewegenden, zum Teil sehr persönlichen Ausführungen u.a. von Dr. Seyra Bostanci (Antirassismus-Expertin, Berlin), Belit Onay (Oberbürgermeister, Hannover) und Sarah Vecera (Referentin Rassismus und Kirche, Vereinigte Ev. Mission, Wuppertal). Die Gruppe Habakuk aus Frankfurt begeisterte mit ihrer starken Musik. Das politische Nachtgebet wurde in Kooperation mit acat e.V. abgehalten. Neben einer Postkartenaktion, mit der wir uns gegen die rassistisch motivierte Abschiebung von zigtausend Haitianern aus der Dominikanischen Republik einsetzen wurden über 1.300 Euro zugunsten des Vereins Phönix gesammelt. Ein wirklich sehr beeindruckendes Erlebnis.

 

 

 

 

Markt der Möglichkeiten
Auf dem Markt der Möglichkeiten auf dem Messegelände hatten wir eine “Baustelle Menschenrechte” errichtet. Wir wollten deutlich machen, dass die universelle Gültigkeit der Menschenrechte aktuell so stark wie lange nicht mehr in Frage gestellt und vielfach auch demontiert wird. Dies geschieht auch in Ländern, bei denen wir dies bis vor kurzem für unmöglich gehalten haben. 500 symbolische Backsteine sollten eine Mauer des Schweigens zu Verletzungen der Menschrechte oder auch einen Schutz vor Menschenrechtsverletzungen darstellen. Die Interpretation war den Besucher*innen überlassen. Rund 1.500 Postkarten zugunsten von Verisheh Moradi und Ilham Tohti, einem uigurischen Wissenschaftler, der seit über 20 Jahren inhaftiert ist, wurden unterschrieben. Eine tolle Resonanz!