Die indonesischen Behörden planen in Papua ein Bergbauprojekt zum Abbau von Golderz. Die Mine hätte gravierende Auswirkungen für die dort lebende indigene Bevölkerung, die von ihrem Land vertrieben werden soll. Dies ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Der Amnesty-Bezirk Hannover nimmt deshalb die diesjährige Hannover Messe zum Anlass, mit verschiedenen Aktionen auf das problematische Bergbauprojekt aufmerksam zu machen. Indonesien ist in diesem Jahr Gastland der Messe.
Verlust von Land und Lebensgrundlagen sowie Umweltverschmutzung: Das droht der indigenen Bevölkerung, wenn die indonesische Regierung den Bau einer Goldmine in Papua im Osten des Landes genehmigt.
Das Golderzvorkommen, auch Wabu-Block genannt, liegt im Bezirk Intan Jaya. Die Pläne für den Abbau von 8,1 Millionen Unzen Gold bestehen seit Februar 2020. Das Projekt befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren des indonesischen Ministeriums für Energie und Bodenschätze.
Besorgniserregend ist vor allem die Menschenrechtssituation in der Region. Sie ist ein Hotspot für Gewalt durch Sicherheitskräfte der indonesischen Regierung. Amnesty beobachtet seit Jahren, wie die Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der geplanten Goldmine weiter zunehmen. Zwischen 2020 und 2021 hat Amnesty zwölf mutmaßliche Fälle von rechtswidrigen Tötungen dokumentiert, außerdem viele Fälle exzessiver Gewaltanwendung und massive Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Privatsphäre der lokalen Bevölkerung.