Nasrin Sotoudeh

Amnesty kämpft seit Jahrzehnten für die Einhaltung der Menschenrechte und setzt sich für Menschen ein, die aufgrund ihrer Meinungsäußerung, ihrer sexuellen Orientierung oder als Angehörige ethnischer und religiöser verfolgt werden. Besonders Frauen leiden unter Diskriminierung und Verfolgung. Bei der Koordinationsgruppe Iran findet Ihr weitere Infos über die Menschenrechtssituation im Land und zu Einzelfällen, an denen Ihr Euch beteiligen könnt.

Gegenwärtig setzen wir uns für Nasrin Sotoudeh. Nasrin Sotoudeh ist eine Menschenrechtsanwältin und seit 2018 inhaftiert. Sie wurde 2019 zu einer Haftstrafe von 33 Jahren und 148 Peitschenhieben verurteilt. Ihre Vergehen: Verschwörung gegen die nationale Sicherheit und Propaganda gegen das Regime.

Sowohl Ende 2020 als auch Anfang dieses Jahres wurde sie aus medizinischen Gründen für wenige Tage aus der Haft entlassen. Nasrin Sotoudeh war mehrmals aus Protest gegen die Haftbedingungen in einen Hungerstreik getreten, wodurch sich ihr Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hatte. Zudem hatte sie sich nach Angaben ihres Ehemannes mit dem Corona-Virus infiziert – vermutlich im Gefängnis. Nasrin Sotoudeh erhielt 2020 den Alternativen Nobelpreis.

Vor ihrer Verhaftung hat Nasrin Sotoudeh Menschenrechtsaktivisten verteidigt, u.a. zwei iranische Aktivistinnen, die gegen den Kopftuchzwang protestiert haben, und sich gegen die Todesstrafe eingesetzt.

Verschiedene Medien wie das  ZDF hatten gemeldet, dass Nasrin Sotoudeh am 29.10.2023 bei der Trauerfeier für Armita Garawand zusammen mit “zahlreichen weiteren Teilnehmern” festgenommen wurde. Dabei sei die 60-Jährige “brutal geschlagen” worden.

Einem Bericht zufolge soll Nasrin Sotoudeh am 15.11.2023 gegen Kaution freigelassen worden sein. Wir hoffen, dass dieser Bericht durch andere Aussagen bestätigt wird und dass sich Nasrin Sotoudeh tatsächlich nicht mehr im Gefängnis befindet.

Bei einem Info-Stand auf dem Lindener Markt im September 2022 haben wir Unterschriften gesammelt und die Freilassung von Nasrin Sotoudeh gefordert.