Der 10. Oktober war der Internationale und Europäische Tag gegen die Todesstrafe. Dies war der Anlass am Samstag, den 15. Oktober 2022 mit einer Kundgebung am Kröpcke mit ca. 80 Teilnehmenden auf dieses Menschenrechtsverbrechen aufmerksam zu machen.
Die Todesstrafe ist eine vorsätzliche Tötung von Menschen durch den Staat. Amnesty wendet sich in allen Fällen – ohne Ausnahme – gegen diese Strafe, unabhängig davon, welche Straftat begangen wurde, wer die Täterin oder der Täter ist oder welche Hinrichtungsmethode zur Anwendung kommt. Verbrechen müssen geahndet werden. Strafen dürfen aber nie Leben und Würde des Menschen antasten. Im Jahr 2021 hat die Anwendung der Todesstrafe durch eine Minderheit der Staaten zugenommen. Amnesty International hat im Rahmen ihrer Recherchen weltweit einen Anstieg von Hinrichtungen um 20 Prozent gegenüber 2020 registriert, während die Zahl der bekannt gewordenen Todesurteile um mindestens 40 Prozent gestiegen ist. Ausführliche Informationen finden Sie bei der Koordinationsgruppe gegen die Todesstrafe. Der aktuelle Bericht von Amnesty zur Todesstrafe im Jahr 2021 ist hier abrufbar.
Konkret wurde bei der Kundgebung Bezug genommen zu einem Fall aus dem Iran. Die LGBTI-Aktivistin Zahra Sedighi-Hamadani und Elham Choubdar, wurden wegen “Verdorbenheit auf Erden” zum Tode verurteilt. Gründe für die Verurteilung der Frauen sind ihre tatsächliche oder vermeintliche sexuelle Orientierung und ihre Geschlechtsidentität sowie ihre Aktivitäten zur Unterstützung von LGBTI-Gemeinschaften in den Sozialen Medien. Wir von Amnesty fordert: Die Schuldsprüche und Todesurteile von Zahra Sedighi-Hamadani und Elham Choubdar umgehend aufzuheben und beide sofort und bedingungslos freizulassen, da sie nur aus diskriminierenden Gründen sowie wegen der friedlichen Verteidigung der Menschenrechte von LGBTI-Personen verfolgt werden. Setzen Sie sich hier für Zahra Sedighi-Hamadani und Elham Choubdar ein.