Lina Atfah ist Autorin und Poetin aus Syrien. Im Antikriegshaus Sievershausen erzählte sie am Sonntag, 8. Dezember 2019, aus ihrem Leben und trug ihre sinnlichen Gedichte vor. Auf Einladung des Antikriegshaus und Amnesty International Hannover sprach sie über Syrien, die politische Lage und zerissene Familien.
Ihr Gedichte gleichen einem traumwandlerischen Tanz auf einer Rasierklinge: Hier Verse, die in präziser Bildhaftigkeit wie Schnappschüsse ihren Fokus auf die zerrissene Heimat Syrien richten, auf Flucht, Vertreibung und Verbrechen. Dort sinnliche Gedichte, die vollgesogen sind von allerlei arabischen Mythen und Geschichten. Und über alldem: eine junge poetische Stimme, die in ihrem Anspielungsreichtum ihresgleichen sucht.
Lina Atfah wurde 1989 in Syrien geboren und studierte in Damaskus arabische Literatur. 2006 wurde sie beschuldigt, Gotteslästerung begangen und den Staat beleidigt zu haben. Nach mehreren Drohungen der Sicherheitsbehörden erhielt sie 2014 die Erlaubnis, das Land zu verlassen und kam über den Libanon nach Deutschland. Heute lebt sie in Herne in Nordrhein-Westfalen.